Ihre Website steht; Texte, Bilder, Termine sind sorgfältig erstellt und auf den Seiten platziert worden. Damit die Website dauerhaft interessant bleibt, haben Sie sich einen Blog „angeschafft“. Auf Facebook sind Sie auch aktiv und per Newsletter wollen Sie regelmäßig Ihre Leser erreichen. Anfangs sprühen Sie vor Ideen und schreiben einen Beitrag nach dem anderen. Doch dann geht Ihnen die Puste aus und den Überblick verlieren Sie auch noch … Kein Grund zu verzweifeln!
Mit einem Redaktionsplan kriegen Sie das in den Griff. Sie schaffen sich damit ein Gerüst, an dem Sie sich das ganze Jahr langhangeln können. Es hilft dabei, Inhalte rechtzeitig für die verschiedenen Media-Kanäle zu erstellen und an alles Wichtige zu denken. Sie behalten den Überblick, wann welches Thema dran war und vermeiden Doppelungen.
Den Plan können Sie auch als Archiv nutzen: Ist ein Artikel veraltet? Dann nehmen Sie das als Anlass, auf aktuelle Entwicklungen hinzuweisen. Durch diese sorgfältige Planung haben Sie den Kopf frei, auch mal spontan Inhalte zu schaffen.
Schritt 1: Ideen und Themen sammeln
Fragen Sie sich, was für Ihre Zielgruppe relevant ist. Was hilft Ihrem Kunden weiter, was vereinfacht etwas für ihn, was unterhält ihn, womit könnten Sie sein Vertrauen gewinnen und ausbauen? Bitte auf keinen Fall ständige Produktinformationen oder gar plumpe Kaufaufforderungen veröffentlichen – das langweilt und stößt ab!
Schauen Sie, was Ihre Konkurrenz macht. Welche Themen kommen bei den Lesern an, welche nicht (zu sehen z. B. an Likes und Kommentaren bei Facebook). Wie reagieren Ihre Mitbewerber im Dialog mit Lesern und Kunden?
Schauen Sie sich Fachzeitschriften aus Ihrer Branche an – welche Themen stehen dort im Fokus?
Ganz wichtig: Hören Sie Ihren Kunden zu! Aus Gesprächen, Rückmeldungen, Beschwerden, Hinweisen oder Lob ergeben sich oft neue Ideen.
Beispiele für Themen:
- Ratgeber-Tipps von Ihnen als Fachmann zu Ihrem Produkt/Service
- besonders beliebte Themen aufgreifen, vertiefen, aus anderer Perspektive beleuchten
- regelmäßig Kundenfragen beantworten, die für alle interessant sind
- wenn Sie in der Presse/im TV waren
- Neuigkeiten aus der Branche (z. B. von einer Messe, aus Fachzeitschriften, aus Fachblogs, Studien, Testergebnisse, politische Entscheidungen, Gesetzgebung)
- Veranstaltungen/Termine/Tag der offenen Tür/Vorträge
- Interviews mit Experten oder eigenen Mitarbeitern
- Umfragen/Leser an Entscheidungen beteiligen
- Gewinnspiele
- Bezug zu Feiertagen (evtl. hier Sonderangebot/Bonusangebot zu Ihrem Produkt)
- aus der Firmengeschichte erzählen/Einblicke in Firmenalltag gewähren
- Geschäftspartner oder Partner aus den Bereichen Umwelt und Soziales vorstellen
- Videos/Fotos
- Kurioses/Spaß – bitte mit Niveau!
Schritt 2: Themen bewerten und auswählen
Ihre Ideen sollten Sie nun bewerten und mit Ihren Zielen abgleichen. Was genau wollen Sie mit Ihrem Blog, Ihrer Facebook-Seite oder Ihrem Newsletter erreichen? Produkte verkaufen? Image pflegen? Neukunden gewinnen? Stammkunden halten? Klopfen Sie Ihre Themen daraufhin ab und trennen Sie sich eventuell von denen, die nicht zielführend sind. Oder gehen Sie sie aus einem neuen Blickwinkel an, der sie für Ihre Leser wieder interessant macht. Überlegen Sie auch, wieviel Sie von sich persönlich oder aus betrieblichen Abläufen preisgeben wollen oder auch dürfen (Stichwort Betriebsgeheimnis).
Schritt 3: Veröffentlichungen planen
Erstellen Sie jetzt Ihren Redaktionsplan. Ob als einfache Tabelle in Excel oder in einem interaktiven Online-Kalender, bleibt Ihnen überlassen. Wenn Sie mehrere Redakteure sind, muss der Kalender natürlich für alle zugänglich sein. Im Internet finden Sie zahlreiche Vorlagen und Empfehlungen.
Legen Sie das Datum der Veröffentlichung Ihrer Beiträge fest und achten Sie auf genügend Vorlauf. Ein Text ist nicht mal eben in zehn Minuten geschrieben. Vielleicht braucht es Recherche vor Ort, Terminabsprachen mit Interviewpartnern, Abstimmung mit Vorgesetzten.
Wenn Ihr Beitrag zu Weihnachten erst am 24.12. erscheint oder Sie Ihre Kunden an den Messestand einladen, der heute schon wieder abgebaut wird, ist es zu spät!
Fazit:
Ein durchdachter und sorgfältig erstellter Redaktionsplan erleichtert die Arbeit an Blog, Facebook-Fanpage oder Newsletter ungemein. Sie müssen keine Angst mehr haben, dass Ihnen nichts einfällt! Mit den geplanten Beiträgen haben Sie das ganze Jahr „etwas zu sagen“, können Ihren Lesern regelmäßig Interessantes und Neues bieten, behalten die Übersicht. Sie veröffentlichen Ihre Bilder und Texte immer rechtzeitig und können sich hektische Sonderschichten am Schreibtisch sparen. Sie haben einerseits genug Zeit, hochwertigen Content zu erstellen und andererseits zwischendurch genug Luft, auch spontane Beiträge unterzubringen. Weil Ihre Website ein stetiger Quell hochwertigen Contents ist, werden Sie von Suchmaschinen – auch nach Jahren noch – gut gefunden. Ihre Leser werden immer wieder zu Ihrer Website zurückkehren und Sie mit Treue und Vertrauen belohnen.